Flohbefall bei der Katze (und Erscheinungsbilder bei Menschen) ============================================================== Floehe (Siphonaptera) -------------------- Maximal 2-3 mm grosse, seitlich abgeplatte Insekten. Blutsaugende Parasiten bei Tieren und Menschen. z.T. wichtige Krankheitsuebertraeger (->Arthropoden) Entwicklung: begattete Weibchen legen monatelang taeglich 2-5 Eier. -> Larve -> Puppe (in Kokon versponnen) -> Insekt. (Dauer je nach Aussentemperatur und Feuchtigkeit mehrere Wochen bis Monate, im Sommer etwa 4 Wochen) Der Katzenfloh, Ctenocephalides felis, ist der wichtigste oder haeufigste Vertreter und besitzt wie der Hundefloh zwei Stachelkaemme am Kopf sowie erstem Brustsegment. Man kann den Floh an der Art der Stachelkaemme und an deren Sitz unterscheiden, da artspezifische Floehe bei fast all Saeugetieren und dem Menschen vorkommen. Allerdings schliesst "artspezifisch" nicht aus, dass Katzenfloehe nicht auch auf Hunden zu finden sind. Die Entwicklung vom Flohei zum fertigen Floh wird in zwei verschiedene Abschnitte unterteilt: die Eier oder die frisch geschluepften Flohlarven fallen von ihrem Wirt ab und entwickeln sich ausserhalb weiter. Dabei ernaehren sie sich mit ihren beissenden Mundwerkzeugen von organischen Abfaellen. Anschliessend erfolgt die Verpuppung, aus der Puppe schluepft dann der sich durch Blutsaugen ernaehrende Floh, und zwar fruehestens 11 Tage nach der Eiablage. In der kaelteren Jahreszeit kann die Entwicklung jedoch durchaus mehrere Monate dauern. Man erkennt einen Flohbefall bei der Katze an den Ausscheidungen der Floehe, kleine schwarze "Kruemchen", die wie dunkele Schuppen aussehen und sich im Fell der Katze befinden. Beisst ein Floh zu, kommt es an den Einstichsstellen zu einer lokalen Hautreaktion, die immer mit Juckreiz einhergeht. Bei starkem Befall kann es schliesslich zu einem sog. Flohekzem kommen. Bei empfindlichen Menschen entstehem dicke Quaddeln, die oft ueber Wochen bestehen bleiben. Katzen koennen durch den quaelenden Juckreiz zur Agressivitaet neigen. Ferner dienen Floehe auch als Zwischenwirt fuer den Bandwurm. Die Belaestigung durch Floehe ist nicht unerheblich und macht eine konsequente Therapie erforderlich. Es gibt handelsuebliche Kontaktinsektizide in Zoogeschaeften, die allerdings bei haeufigem Gebrauch auch eine Resistenz der Floehe auf die Mittel bewirken koennen. Besser sind die durch den Tierarzt kontrolliert abgegebenen Medikamente (Tiguvon und neuerdings auch das Praeparat Kadox, das sehr wirkungsvoll und gut vertraeglich ist). Gleichzeitig mit der Behandlung der Tiere muss eine effektive "Behandlung" der Wohnung erfolgen (Schlafplatz, Bodenritze). Nach erfolgreicher Bekaempfung der Floehe muss die Katze entwurmt werden. Vorher kann man den Katzenkot mehrmals durch den Tierarzt untersuchen lassen, damit die Katze nicht vergeblich oder unnoetig entwurmt wird. Man sollte ausserdem beachten, dass sowohl Floehe, als auch Wuermer den Organismus der Katze belasten und das Immunsystem schwaechen. Die ist bei konsumierenden Erkrankungen (FIV, Leukose o.ae.) besonders wichtig. Weitere Unterarten der Floehe ============================ Menschenfloh (Pulex irritans) Findet sich auch bei Tieren (Hund, Schwein, Fuchs, Schakal, Iltis. Pathologische Bedeutung gering. Hundefloh (Ctenocephalides) Geht auch auf den Menschen; gelegentlich Uebertraeger von Rickettsia mooseri und wahrscheinlich Toxoplasma gondii (Fleckfieber und Toxoplasmose). Zwischenwirt des Gurkenkernbandwurms und Maeusebandwurms. Tropischer orientalischer Rattenfloh (Xenopsylla cheopis) Haeufigster Floh der Hausratte sowie der Wanderratte in warmen Laendern, wichtigster Pestfloh. (Uebertraeger d. Pasteurella pestis auf den Menschen beim Stich, bleibt nach Aufnahme von Pestblut 6 Wochen infektioes.) ferner der Rickettsia mooseri und Toxoplasma gondii. Nordischer europaeischer Rattenfloh (Nosopsylius fasciatus) Seltener Pestfloh, ausserdem Uebertraeger von Rickettsia mooseri, Toxoplasma gondii und Zwischenwirt fuer den Maeusebandwurm. Pulicosis (Erkrankungen durch Floehe) Floehe sind nicht so streg wie andere Parasiten an ihren Wirt gebunden. Der Mensch wird daher nicht nur vom Menschenfloh (Pulex irritans), sondern auch von dem Floh seiner Haustiere, besonders dem Hundefloh, gelegentlich heimgesucht. Der Flohstich erzeugt eine punktfoermige, von einem etwa linsengrossen, bald verschwindenden roten Hof umgebene Blutung. Diese Purpura pulicosa kann sich einige Tage halten. Bei empfindlicher Haut entstehen anstatt der Roetung auch Quaddeln und Blasen. Flohstiche sitzen meist an bedeckten Koerperstellen. Manche Menschen werden nicht gestochen, andere empfinden trotz des Stiches kein Jucken. Der Menschenfloh kann auch einmal Uebertraeger der Pest sein, am haeufigsten ist es aber der Rattenfloh, vor allem enopsylla cheopis, der Floh der warmen Laender. Die Erkennung des Flohstiches ist bei normales Hautreaktion leicht. Findet sich eine Haut mit Hunderten von Flohstichen in Form der Purpura pulicosa uebersaet, so ist eine Verwechslung mit anderen Purpuraformen, deren Flecke allerdings unter sich nicht gleich gross sind, moeglich. Weitere Hauterscheinungen fehlen. Eine oertliche Behandlung eruebrigt sich. Den Juckreiz beeinflusst ein 1%iger Mentholspiritus. Fuer die Bekaempfung der Flohplage ist die Saeuberung der Wohnung, Abwischen der Dielenritzen, in denen sie ihre Brut ablegen, mit Kalk-Kresolseifen-Loesung, Streuen von Naphthalin wichtig. Der Sandfloh (Rhynchoprion penetrans sive Sarcopsylla penetrans) ist einheimisch in Zentral- und Suedamerika, Westafrika, China, Madagaskar, lebt in unreinlichen Behausungen, kaum im Freien. Sein befruchtetes Weibchen bohrt sich mit dem Kopf in die Haut des Menschen oder der Tiere ein und verursacht durch sein Anschwellen bis zur Erbsengroesse Jucken, spaeter Entzuendungen bis zur Abszessbildung. Mit Vorliebe wird die Haut der Zehen unter den Naegeln befallen, aber auch andere Koerperteile. Die Behandlung besteht in der Entfernung des Tieres mit der Nadel. Weitere Insektenstiche ====================== Das Weibchen der Stechmuecke (Culex pipiens) laesst bei dem Stich einen aetzenden Saft in die Wunde fliessen. Die naechste Wirkung sind heftig juckende Quaddeln, die spaeter in eine Papel uebergehen und nach 24 Stunden wieder jucken (Spaetreaktion). Bei empfindlichen Leuten kommt es zu einem Oedem und Blasen, unter Umstaenden zu einer ueber den ganzen Koerper verbreiteten Nesselsucht. Die Behandlung besteht in Abtupfen mit jucklinderndem Spiritus, Essig, Salmiak, angefeuchteter Zigarrenasche. Vorbeugend wirkt mitunter Nelkenoel: (Ol. Caryophyll. 1,5 - 3,0, Lanolin 10,0, Ung. Glycerin. ad 30,0) Milben ====== (Demodex cati). Die im Bereich von Nasen- und Augengegend, Ohr oder aeusserem Gehoergang in Haarwurzeln lebende Milbe steht verwandschaftlich der Pferdemilbe sehr nahe. Sie wird fuer einige Hauterkrankungen bei der Katze verantwortlich gemacht. Vorwort: Ohrraeudemilben sind bei den Katzen weit verbreitet und haeufig stellen aeltere Tiere, bei denen die Milben keine Symptome mehr hervorrufen, die Infektionsquelle dar. Auf diese Weise kann die Milbe von Muettern auf Welpen uebertragen werden. Eine Erkrankung, die im Volksmund als Stachelbeerkrankheit oder Herbstbeisse bekannt ist, tritt vorwiegend im Herbst auf, wobei nur die Larven die Krankheitserscheinungen hervorrufen, nicht dagegen die Milben selbst. Der Mensch wird voruebergehend befallen durch Ueberwandern der Larven oder Jungmilben. Erscheinungsbild: Je nach Milbenart heftig juckende Hautausschlaege, wobei kleine, flache Knoetchen entstehen. Auch allergische Reaktionen sind moeglich (Asthma), auch Gehoergangsentzuendungen sind bekannt geworden. Symptome bei der Katze: ----------------------- Die in den Gehoergaengen lebenden Milben rufen dort sehr starken Juckreiz hervor und bewirken im Laufe der Zeit die Absonderung eines schwarzen, typischen Sekrets. Die erkrankten Katzen schuetteln haeufig den Kopf. Oft reiben sie die Ohren auffaellig und verursachen sich selbst durch intensives Kratzen eiternde Wunden. Der Lebensbereich der Milben ist nicht immer nur auf den aeusseren Gehoergang und die innere Ohrmuschel beschraenkt. Sie koennen sich auch im ganzen Kopfbereich aufhalten und wurden auch auf der Haut des ganzen Koerpers nachgewiesen. Der mit dieser Infektion verbundene Juckreiz kann auch nach sehr sorgfaeltiger Reinigung der Gehoergaenge und der vollstaendigen Beseitigung der Milben noch einige Wochen anhalten. Dies ist auf eine allergische Reaktion der Haut auf ein Sekret der Milben zurueckzufuehren. Das von den erkrankten Tieren durch Kopfschuetteln oder Kratzen in die Umgebung verstreute milbenhaltige, trockene Sekret kann infektionsfaehige Milben oder deren Eier ueber viele Wochen enthalten. Fuer die Uebertragung kommen sowohl der direkte koerperliche Kontakt, die Beruehrung mit infizierten Sekreten oder Lagerstaette und die Verschleppung der Milben durch Floehe in Frage. Diagnose: Nach frischer Infektion sind sie Milben mit einer Lupe in dem Gehoergang leicht zu erkennen. Oft sieht man deutlich ihre Fortbewegung auf der hellen Haut des Gehoerganges. Spaeter sind sie schwer zu erkennen, da der Gehoergang durch das schwarze Sekret verunreinigt ist. Therapie: Ohrraeude widersteht oft fuer lange Zeit einer Therapie. Die liegt daran, dass es schwierig ist, die Gehoergaenge befallener Katzen gruendlich zu reinigen und damit dem oertlich wirkenden Medikament den Zutritt zu den Milben zu verschaffen. Oft ist der Behandlungsabstand nicht kurz genug. Die taegliche Verabreichung eines Medikamentengemischs (Penochron oder Orisel) hat sich bewaehrt. Manche Katzen reagieren auf die Anwendung von Orisel kurzzeitig mit einer Reizung des Innenohres, wodurch Speicheln und Gleichgewichtsstoerungen hervorgerufen werden koennen. Mitunter scheinen die Milben auch waehrend der Behandlung aus den Gehoergaengen zeitweise auszuwandern und an anderen Koerperstellen in der Umgebung der Ohren und an der Schwanzspitze zu leben. Besonders dann, wenn die Katze beim Schlafen die Schwanzspitze in ihre Ohrmuschel hereinragen laesst, kann es staendig zu Reinfektionen kommen. Bei hartnaeckigen Faellen sollte daher immer eine Ganzkoerperbehandlung mit einem fuer Katzen vertraeglichen Antiparasitikum in Erwaegung gezogen werden. Bei wild lebenden Katzen oder solchen Tieren, die sich einer wiederholt notwendigen und auch schmerzhaften Ohrbehandlung widersetzen, hat sich die zweimalige Anwendung von Ivermectin (Ivomec) bewaehrt. Jedoch ist Ivomec nicht fuer Katzen speziell zugelassen. Rezidive sind auch nach der Behandlung mit Ivermectin nicht selten. Daher sollte nach Abklingen der hochgradigen Entzuendungserscheinungen im aeusseren Gehoergang auf die lokale Therapie moeglichst nicht verzichtet werden. Und der Desinfektion des Lebensraumes muss ebenfalls besondere Bedeutung zukommen. Anti-Floh-Mittel ================ KADOX als Pumpspray und als Emulsion. Im Vergleich zu Tiguvon ist KADOX auch fuer Kleinkinder vertraeglich, wenn sie damit durch die Katze in Beruehrung gekommen sind. KADOX wird (sollte) vorwiegend als PROPHYLAXE eingesetzt werden. Die Wohnung einspruehen, Lueften nicht notwendig, putzen verboten. KADOX wird im Duenndarm (dort, wo die meiste Fluessigkeit ist) aufgeloest und resorbiert. Geht dann in das Blut der Katze ueber und verteilt sich im Koerper. KADOX kann eingegeben werden (mit dem Risiko des Verlustes saemtlicher Fingerkuppen) oder das Fell der Katze kommt mit dem aufgespruehten Mittel in Beruehrung (Liegeplatz oder hinterlistige Anwendung bei nicht einzufangenden Tieren) leckt sich das Fell sauber und nimmt den Stoff dann auf. KADOX ist auch fuer Fussmatten geeignet, die vor der Haustuere liegen, sie sollten allerdings bei Regen nicht nass werden. Die Floehe werden dann nach dem Biss abgetoetet. Ausserdem verhindert KADOX das Ausreifen der Flohlarven; die Floehe koennen sich nicht vermehren. Neues Flohprodukt killt Larven und Puppen FLOeHE WIRKSAM BEKAeMPFEN MIT "PROGRAM" Der Befall von Floehen ist ein schwerwiegendes und aeusserst hartnaeckiges Problem. Trotz konsequenter, kontinuirlicher Behandlung der Katze sowie ihres Umfeldes, kommt es gerade bei freilaufenden Katzen oder Zuchtkatzen, die Ausstellungen besuchen und Fremdkontakte durch Deckung haben, immer wieder zu einem Befall. FLOeHE ALS VAMPIRE Der Katzenfloh Ctenocephalides felis ist die bei Katzen und Hunden am haeufigsten vorkommenden Flohart. Der Ctenocephalides felis haelt sich so gut wie dauernd auf der Katze, dem Wirtstier, auf. Hier ernaehren sich die Floehe in kurzen, regelmaessigen Abstaenden vom Blut der katze. Im Fell der Katze legt der weibliche Floh 10 bis 15 Eier pro Tag, welche dann vom Wirt abfallen. Die Larven schluepfen nach wenigen Tagen und verpuppen sich in einem Zeitraum von ein bis zwei Wochen in einen schuetzenden Kokon. In warmen Sommermonaten, bei um die 30 Grad C, entwickeln sich aus dem Kokon, innerhalb von zwei Wochen, Floehe. Ist es kaelter, kann sich der Prozess auf bis zu sieben Wochen verlaengern. Bei dem hohen Vermehrungsprozentsatz der Floehe und dem Umstand, dass sich die Puppen nach kurzer Zeit nicht nur auf dem Tier, sondern ueberwiegend in der Umgebung, z.B. in Teppichen, Fussbodenritzen u.ae., befinden, wo sie kaum zu orten und daher schwer zu bekaempfen sind, kann eine kleine Flohpopulation in kuerzester Zeit zur Flohinfestation fuehren. FLOHVERMEHRUNG IN RASANTEM TEMPO Eine Computersimulation der Populationsdynamik der Fima Ciba-Geigy-GmbH macht deutlich, dass sich aus einer Infestation mit vier Floehen (13 Eier der Weibchen pro Tag) bei 21 Grad C innerhalb von 90 Tagen bis zu fast 500 Floehe und 2500 Eier, Larven und Puppen entwickeln. Die Firma Ciba-Geigy versucht nun mit "Program" das Flohproblem wirksam zu beseitigen. Der Wirkstoff von "Program", das Lufenuron wird der chemischen Gruppe der Benzolharnstoffe zugeordnet. Der Insekten-Entwicklungshemmer Lufenuron behindert die Chitinsynthese. DER HERSTELLER BESCHREIBT DEN WIRKUNGSKREIS SO: "Chitin ist ein Insektenspezifischer Stoff und der Hauptbasisstein des Aussenskeletts der Floehe. Nach oraler Verabreichung an den Wirt wird Lufenuron im Darm absorbiert und gelangt in den Blutkreislauf. Der Wirkstoff wird von den adulten Floehen mit dem Blut aufgenommen und gelangt in die Floheier, dem eigentlichen Wirkungsort von Lufenuron. Lufenuron unterbricht die Entwicklung der Floehe auf verschiedenen Stufen: 1. Waehrend der Embryogenese 2. Beim Schlupf der Larven, da der chitinoese Eizahn unvollstaendig ausgebildet ist. 3. Waehrend der Larvenhaeutung Das Einzigartige und Verblueffende an "Program" scheint die Unterbrechung des Vermehrungszyklus zu sein. Der Hersteller verspricht, dass sich 24 Stunden nach oraler Eingabe des Lufenurons, nur noch 10% der Floheier entwickeln. Einen Tag spaeter wird das Wachstum vollstaendig verhindert. KOMBINATION MIT ANDEREN PRODUKTEN SINNVOLL Es ergibt sich logisch, dass gerade, wenn die problematische, schnelle Entwicklung der Floehe, bzw. Larven u.a., verhindert wird, eine Bekaempfung der restlichen adulten Floehe mittels Zusatzprodukte erfolgreicher ist. Da keine Kontraindikationen festzustellen sind, kann "Program" mit allen handelsueblichen Flohrodukten kombiniert werden. So koennen adulte Floehe gleichzeitig mit z.B. Flohpuder abgetoetet werden. Auch Umgebungssprays, wie z.B. der Raumnebel "Prevender" helfen zusaetzlich der Parasitenplage Herr zu werden. GIFTE NICHT UNGEFAeHRLICH Es sollte jedoch immer beachtet werden, dass ein Uebermass im Gebrauch von Giften keinesfalls gesundheitsfoerderlich sein kann. Gerade bei tragenden Katzen sollte, um eine Embyoschaedigung zu vermeiden, eine Behandlung mit anderen Mitteln zwar konsequent, aber doch in Massen durchgefuehrt werden. Da Gegenanzeigen bei Anwendung von "Program" nicht bekannt sind, ist es zu erwaegen, dieses Mittel auch bei tragenden, flohbefallenen Katzen anzuwenden. KONTRAINDIKATIONEN BEI "PROGRAM" UNBEKANNT Eine Reproduktionsstudie mit Rueden und Huendinnen, waehrend dreier Monate vor dem Decken sowie waehrend der Traechtigkeit und Laktion, ergab keine feststellbare Schaedigung der Welpen. Auch Jungkatzen, die schon feste Nahrung zu sich nehmen, kann der Wirkstoff verabreicht werden. Die Vertraeglichkeit des Produkts wurde getestet, indem Katzen 16 mal die empfohlene Dosis 3 mal pro Monat - waehrend dreier Monate, verabreicht wurde. Selbst bei Ueberdosierung konnte keine produktspezifischen Nebenwirkung beobachtet werden. "Program" soll weder augen- noch hautreizend sein und ist nicht sensibilisierend, verspricht der Hersteller. BEHANDLUNG SIMPEL Die Suspension sollte moeglichst mit dem Futter verabreicht werden, damit eine optimale Resorbtion, 30 Tage Schutz, gesichert sind. Die orale Eingabe erfolgt einmal monatlich. Zur Prophylaxe sind keine weiteren Massnahmen notwendig. Befallene Katzen sollten zusaetzlich mit einem Mittel, das gegen adulte Floehe wirkt, behandelt werden. "Program" ist ebenfalls fuer Hunde in Tablettenform erhaeltlich. Da jedoch 95% des Wirkstoffes im Blut an Plasmaprotein gebunden ist, und nur ein Teil des nicht gebundenen Lufenurons ueber die Leber ausgeschieden wird, ist bedingt durch die erhoehte Ausscheidungsrate der Katze, eine unterschiedliche Dosierung bei dieser vorgesehen. "Program" ist beim Tierarzt erhaeltlich. Weitere Infos: Ciba-Geigy GmbH, Tiergesundheit, Telefon 069/7155-206, Postfach 110353, 60038 Frankfurt. Haarlinge (Felicola subrostratus) ========= Der zu den Hexapoden gehoerende bis 1,3 mm lange plumpe Katzenhaarling besitzt einen fuenfeckigen Kopf, der vorne spitz auslaeuft. Er ist von hellgelber Farbe. Seine Entwicklung vollzieht sich als unvollkommende Metamorphose, welche von der Eiablage bis zum geschlechtsreifen Parasiten 3 bis 5 Wochen benoetigt. Die Ansteckung erfolgt auch hier durch Kontakt mit infestierten Tieren. Die Haarlinge beunruhigen ihre Wirte durch ihr stetes Umherkriechen, ernaehren sich von Hautschuppen oder Sekreten und verursachen bei starkem Befall Haarausfall und Ekzeme an Kopf, Hals und Ruecken. Der Nachweis geschieht durch die Feststellung der sichtbaren Laestlinge, die Zwischenwirte fuer einen Hundebandwurm sein koennen. Ihre Bekaempfung ist mit allen fuer die Katze vertraeglichen Insektiziden moeglich, wobei hier und im Rahmen der Ektoparasitenbekaempfung allgemein zu beachten ist, dass eine Nachbehandlung 10 bis 12 Tage spaeter notwendig ist, weil die meisten Praeparate keine oder nur unzureichende Wirkung auf die Eier besitzen. Zecken ====== Der als Holzbock bekannte Ixodes ricinus ist die haeufigste bei uns vorkommende Zeckenart, aber es koennen bei Katzen durchaus auch andere Zecken gefunden werden. Der Holzbock faellt im Fruehsommer sowie im Herbst besonders auf. Alle Entwicklungsstadien der dreiwirtigen Zecke saugen bei den verschiedensten Warmbluetern. Schwacher Befall fuehrt neben lokalen Schwellungen kaum zu Reaktionen, waehrend wiederholtes Blutsaugen starke klinische Reaktionen hervorrufen kann. Zecken sollten immer abgetoetet und entfernt werden, und zwar kann dies durch Auftupfen von Oel (oder Nagellackentferner) zum Verschluss der Atemoeffnungen mit enschliessendem Herausdrehen geschehen; nur bei Massenbefall sollten Kontaktinsektizide Verwendung finden.